Drei Tage Festival, sechs Aufführungen, acht Gruppen im Interview, unzählige Eindrücke und ganz viel Schweiß: Das Dokuteam des Georg-Büchner-Gymnasiums aus Bad Vilbel hat das Hessische Schultheatertreffen 2025 mit Kamera, Mikrofon und Schnittprogramm begleitet und dokumentiert.
Der entstandene Festivalfilm fängt nicht nur die Stücke, sondern auch die besondere Atmosphäre dieses einzigartigen Treffens ein – intensiv, lebendig und voller Begegnung.
Ein riesiges Dankeschön an das gesamte Team für diese großartige Leistung und die viele Zeit, die in dieses Projekt geflossen ist.
Der letzte Festivaltag beginnt – wie immer – mit Bewegung, diesmal geleitet von den Schüler*innen der Max-Kirmsse-Schule. Auf dem Vorplatz der Jugendkulturkirche St. Peter wird getanzt, gelacht und sich im Kreis bewegt. Ein „Hallo wach!“ das müde Körper weckt.
Dann heißt es: Bühne frei für die letzte Aufführung! „Ich war es nicht“ von der Gustav-Heinemann-Schule bringt Spannung in den Kirchenraum – ein Mord, eine Verdächtige, Drama, Spannung und das große Rätsel: Wer war es? Mit Tempo und Spielfreude endet das Festivalprogramm so fesselnd wie filmreif.
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Zum Abschluss folgt der feierliche Festakt – mit liebevoller Spiegelung aller Stücke durch die teilnehmenden Gruppen. Witzige Kommentare, ehrliche Wertschätzung, große Momente im Kleinformat. Ein Geschenk aus der Festivalmitte – von Theatermenschen für Theatermenschen.
Dann wird es offiziell: Die Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thüringen verleiht den Schultheaterförderpreis an alle teilnehmenden Gruppen. Große Freude, glückliche Gesichter, Applaus, Applaus, Applaus.
Langsam beginnt der Abschied. Noch ein letztes Goldklümpchen wird gesammelt, noch ein letztes Lächeln getauscht, Umarmungen, Pläne für ein Wiedersehen. Und dann: Abreise und Dank:
Theater ist das Gegenteil von Mathe. Wer auf einer Bühne steht, hat keine Angst. Ihr seid alle mutiger, als ihr glaubt.
Wer auf einer Bühne steht, hat keine Angst.? Mir geht's da anders. Denn: Theater ohne Herzklopfen gibt’s nicht. Der Moment kurz vor dem Auftritt, das Lampenfieber, das Kribbeln in den Händen – das gehört dazu. Mut ist nicht, keine Angst zu haben. Mut ist, trotzdem rauszugehen, sich zu zeigen, sich auszuprobieren. Und genau das habt ihr getan. Ihr, die Spieleden dieses Festivals.
Ihr wart laut, leise, wild, zart, schräg, tiefgründig, komisch, politisch, fantasievoll – und immer: echt. Danke für euren Mut. Danke, dass ihr uns gezeigt habt, was euch bewegt – und dass ihr uns mitgenommen habt in eure Welten.
Danke auch an euch Spielleitungen. Ihr seid Wegweiserinnen, Möglichmacherinnen, Trösterinnen, Technikerinnen, manchmal Dramaturg*innen – und oft einfach nur da. Ihr habt Gruppen durch chaotische Proben geführt, Kompromisse gesucht, Lösungen erfunden – und Räume geöffnet. Für Vertrauen. Für Ideen. Für Theater. Danke für euer Herzblut.
Ein riesiges Danke geht auch an die Menschen, die wir nicht immer sehen – aber ohne die hier gar nichts leuchten würde: An das Technikteam – an Emil und das Team von St. Peter. An das Doku-Team, an die Schüler*innen der Max-Kirmsse-Schule. An das Jury-Team, das alle Gruppen besucht, begleitet, gestärkt hat. Und an das Orga-Team des LSH, das dieses Festival mit Liebe, Planungslisten und viel Glitzer auf die Beine stellt.
Ein besonderer Dank gilt der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Dank euch bekommt jede teilnehmende Gruppe den Schultheaterförderpreis in Höhe von 2.000 Euro. Geld, das in Bühnen, Stoffe, Licht, Workshops – in Träume fließt. Danke, dass ihr das Theater an hessischen Schulen stärkt.
Und: Danke an das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen. Eure Unterstützung macht dieses Festival überhaupt erst möglich. Danke, dass ihr an Theater glaubt. An Theater in der Schule. An Theater als Bildung.
Und jetzt, am Ende, nochmal zurück zu unseren drei Sätzen:
Theater ist das Gegenteil von Mathe? Nö. Beides hat Struktur. Beides sucht nach Lösungen. Beides kann überraschend schön sein.
Wer auf der Bühne steht, hat keine Angst? Falsch. Aber er oder sie hat Mut.
Ihr seid alle mutiger, als ihr glaubt? Absolut wahr.
Lasst euch feiern. Feiert euch. Ihr habt's verdient. Denn was ihr hier geschaffen habt, ist mehr als ein Festival. Es ist ein Zeichen: Für Kunst, für Gemeinschaft, für das Leben, für die Freiheit.
Der zweite Festivaltag beginnt mit einem tiefen Atemzug in den grauen Himmel. „Hallo wach!“ heißt es für alle – im Regen, im Kreis, in Bewegung. Die Tropfen kühlen, doch die Stimmung bleibt warm. Müde Glieder werden lebendig, Gesichter hell, Körper wacher – und dann geht es auch schon los.
Die Hohe Landesschule eröffnet mit „Ungeplant Cringe“ – Ein überraschender Besuch vom Flaschengeist bringt drei Wünsche mit sich. Aber: Was soll man sich überhaupt wünschen? Was macht uns wirklich glücklich? Und vielleicht ist es doch zu Hause am schönsten? Zwischen Zauber und Selbstzweifel, peinlichen Momenten und echtem Gefühl erzählen die Spieler*innen vom Erwachsenwerden – mal leise, mal laut, aber immer mutig ehrlich.
Dann ein Schauer. Pause. Zeit, durchzuatmen. Spaziergänge am Main, bunte Ecken Frankfurts entdecken, gemeinsames Lachen beim Mittagessen – das Festival lebt zwischen Bühne und Begegnung.
Am Nachmittag wird es ernst und intensiv mit „Notaus“ vom Wilhelmsgymnasium Kassel. Oberstufenschüler*innen werfen sich mit voller Kraft in ein Spiel aus Fragen und Erwartungen. Wo bin ich hier? Und wo will ich eigentlich hin? In starken Bildern zeigen sie, wie schwer das Netz aus Likes, Blicken und Anforderungen wiegt. Selbstliebe, Selbstzweifel, die Suche nach Halt – und der große Wunsch: einmal auf Pause drücken zu können.
Den Abschluss des Tages macht „Eindeutig zu eigenständig“ von der Weibelfeldschule. Traum oder Wirklichkeit? Schlaf oder Wachsein? Die Spieler*innen tasten sich durch Kissen, Ängste, Orientierungslosigkeit – und finden zwischen Albtraum und Aufbruch eigene Wege.
Ein Tag voller Gegensätze, voller Fragen, voller Herz. Und mit jeder Aufführung, jedem Gespräch, jedem geteilten Moment wird klar: Das hier ist mehr als Theater. Es ist Leben in Szenen.
Der erste Festivaltag beginnt mit Sonne, Hitze – und Vorfreude in der Luft. Überall in der Stadt begegnet man ihnen: Schüler*innen mit großen Rucksäcken voller Requisiten und erwartungsvollen Gesichtern. Die Theatergruppen trudeln ein, beziehen ihre Zimmer in der Jugendherberge – und machen sich dann zu Fuß oder per Bus auf den Weg über den Main zur Jugendkulturkirche St. Peter.
Die Türen öffnen sich – das Festival beginnt.
Zur Eröffnung übernimmt das Doku-Team das Wort – charmant, schlagfertig und mit viel Applaus begleitet. Die Kirche ist gefüllt mit Theatermenschen, Helfenden, Spielleitungen, Schüler*innen, Juror*innen und Gästen. Es ist spürbar: Hier sind Menschen, die gemeinsam etwas auf die Bühne bringen – vor, hinter und neben den Kulissen.
Und dann geht es direkt los: „König der Ffm City“ – gespielt von der Ernst-Reuter-Schule II – fegt mit Wucht und Witz auf die Bühne. Die Geschichte von Simba neu erzählt: Inmitten von Straßenschluchten, Apfelweinkneipen und Cafés zwischen Skyline und Gallus. Es geht um Loyalität, Familie, Straßenkämpfe, Macht – und Chai. Eine mutige, moderne Adaption, laut, wild, gefühlvoll.
Nach der Aufführung: Durchatmen, raus ins Freie. Der Regen bringt frische Luft, ein Hauch von Sommerabend. Auf dem Platz vor St. Peter versammeln sich alle: Hände auf Knie, Schultern, Bewegung, Lachen – die große Kennenlernrunde macht klar: Wir sind viele, und wir sind zusammen hier.
Zum Tagesabschluss: die Bühne für die Jüngsten. Die Weinbergschule zeigt „Kein Kuchen für den Kommissar“. Pferde verschwinden, der Apfelkuchen fehlt, ein Kommissar in Not – und plötzlich wird aus dem Zirkus ein Tatort. Szenenwechsel im Sekundentakt, ein Feuerwerk aus Ideen und Spielwitz. Kinder, die die Bühne lieben – und die Bühne liebt sie zurück.
Was für ein Auftakt. Was für ein Tag.
Wir freuen uns auf alles, was noch kommt. Bis morgen – auf, hinter und vor der Bühne!
Wir sind die DSL Sounds & Lights der Dreieichschule in Langen – acht Leute aus den Jahrgangsstufen 7 bis 13, die Spaß an Kabeln, Lichtern und Lautsprechern haben. Seit über 20 Jahren gibt’s unsere AG schon, und jetzt freuen wir uns riesig, beim Festival dabei zu sein!
Was wir machen? Ziemlich viel: Ton mischen, Lichtstimmungen programmieren, Bühnen aufbauen, Beamer anschließen – kurz gesagt: alles, was Veranstaltungen zum Laufen bringt. Ob Theater, Konzerte, Feiern oder Prüfungen – wir sorgen an unserer Schule dafür, dass alles technisch rund läuft. Dabei kommen immer wieder kreative Ideen aus dem Team selbst – und Herausforderungen nehmen wir gerne an.
Warum wir dabei sind? Ganz einfach: Wir wollen raus aus dem Gewohnten und Neues entdecken. An unserer Schule kennen wir die Abläufe – hier reizt uns die Gelegenheit, zu sehen, wie andere Theatergruppen arbeiten, welche Ideen sie haben, und welche technischen Herausforderungen dabei entstehen. Wir freuen uns auf neue Technik, kreative Aufgaben, das Arbeiten mit anderen Gruppen – und auf viele Erfahrungen, die wir wieder mit zurück in unsere Schule nehmen können. Dabei verstehen wir uns nicht nur als Technik-Dienstleister im Hintergrund, sondern auch als Schnittstelle zwischen Regie und Technik – als Mitgestalter, Lernende und verantwortungsvolles Team.
Wir freuen uns auf viele spannende Begegnungen, neue Gruppen, neue Technik und neue Herausforderungen. Wir tun unser Bestes, damit das Festival für alle ein voller Erfolg wird!
Wer wir sind – und warum wir es kaum erwarten können
Wir sind der Darstellendes Spiel-Kurs der Jahrgangsstufe 10 am Georg-Büchner-Gymnasium in Bad Vilbel – ein engagierter Kurs mit 16 Schüler*innen, darunter zwölf Mädchen und vier Jungs. Wir sind vielleicht kein besonders großer Kurs, aber dafür voller Energie, Kreativität und echter Begeisterung für Theater, Film und Medien.
Dass wir beim HSTT als Doku-Team dabei sein dürfen, bedeutet uns unglaublich viel. Der Wunsch, uns zu bewerben, kam nicht allein von unserer Lehrerin Frau Binz – sondern direkt von uns. Wir wollten das unbedingt. Es war unser Kurs, der gedrängt hat: „Bitte bewerben Sie uns!“ Und jetzt ist es wirklich passiert – und wir sind voller Vorfreude, Ideen und Tatendrang.
Wir bringen bereits erste Erfahrungen mit: In diesem Schuljahr haben wir einen eigenen Schultrailer produziert und eine aufwändige Bewerbung für das ZDF verfilmt. Das hat uns gezeigt, was alles möglich ist – und dass wir als Team Großes schaffen können.
Jetzt freuen wir uns riesig darauf, die Theaterstücke beim HSTT zu begleiten – zu filmen, zu schneiden, zu moderieren und daraus eine lebendige Reportage zu gestalten, die zeigt, was Theater kann: verbinden, bewegen, begeistern.
Klar, es werden ein paar intensive Wochen auf uns zu kommen: Direkt nach dem HSTT steht unsere eigene Aufführung an. Das bedeutet für uns zwei Wochen voller Theater – vor, hinter und auf der Bühne. Aber genau das lieben wir.
Denn auch wenn das Fach Darstellendes Spiel an unserer Schule noch im Aufbau ist, sind wir schon mittendrin – und stolz, ein Teil dieses besonderen Festivals zu sein.